Den Arbeitsklimawandel proaktiv herstellen! • Mindful Change Coaching

Den Arbeitsklimawandel proaktiv herstellen!

Den Arbeitsklimawandel proaktiv herstellen!
Den Arbeitsklimawandel proaktiv herstellen!
31.10.22

Wo ist das Personal hin?

Dass in Unternehmen und Organisationen die Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen nicht nur wegen, aber erst recht seit der Pandemie zugenommen haben, ist bekannt. Wie stark, ist allerdings erschreckend: Psychische Erkrankungen belegen den Platz 2 in der Liste der Ausfallgründe hinsichtlich langer Arbeitsunfähigkeitsdauer. Pro 100 Krankenversicherten ist hier lt. DAK Gesundheitsbericht 22 ein Anstieg von 264 (2020) auf 275 (2021) Arbeitsunfähigkeitstagen zu verzeichnen. Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen lesen sich so: In 10 Jahren sind Angstzustände um 77% gestiegen. Durchschnittlich fallen Mitarbeitende 78 Tage lang aus wegen depressiven Episoden. Durchschnittlich 68 Ausfalltage entstehen wegen Anpassungsstörungen. Beschäftige, die ausfallen, kämpfen demnach meist sehr lange mit der Genesung und Vorgesetzte sowie Kollegen mit dem Auffangen der zusätzlich entstehenden Aufgaben.

Das Problem mit der Dissoziation.

Was Körper (Soma) und Geist (Psyche) zusammen hält, ist eine funktionierende Verbindung des somatischen und kognitiven Systems. Auf deutsch: Alle Gehirnareale, die für das Denken, Analysieren, Formulieren, Sprechen, Entscheiden, Schreiben, Hören etc. zuständig sind, arbeiten normalerweise mit denen, die für den Körper zuständig sind, zusammen. Unter Dauerstress aber werden sie vom Körperfunktionssystem mehr und mehr, im Extremfall sogar ganz abgekoppelt, was sich Dissoziation nennt. Sich unter starkem Stress immer wieder über die eigenen Grenzen hinaus zusammen zu reissen, die Signale des Körpers immer wieder zu unterdrücken, obwohl das somatische System allen Ecken und Enden ächzt, ist hochgefährlich. Wenn die Schlaf- und Verdauungsstörungen nicht mehr wegzudiskutieren sind, Schmerzen, Erschöpfungsgefühle und Verspannungen deutlicher werden, aber unbeachtet bleiben, das macht die Szene auf Dauer nur noch schlimmer. Am Ende gewinnt immer der Körper diesen Machtkampf.

„Zu viel“ wird zu: „Viel zu viel!“

Gefühle haben in der Arbeitswelt leider keinen Platz, dabei sind sie die ersten, blitzschnellen Botschafter, lange bevor der Körper wirklich durch Beschwerden Anzeichen gibt. Aber da Gefühle in den meisten Unternehmenskulturen nicht gern gesehen sind, muss allzuoft ein „Plan B“ der Unterdrückung her: Ablenkungs—und Betäubungsstrategien wie Alkohol zum „Runterkommen“, Aufputsch- und Beruhigungssubstanzen zum Ausgleichen, TV-Marathons zum „Abschalten“ oder Social Media-Dauerablenkung, bis hin zu übermäßigem Essen, Zucker – und/oder Drogenkonsum sind nicht selten Grund für die Verschlimmerung von Stressempfinden, Leistungsabfall und Energiemangel. Gefühle und Körpersignale werden über lange Strecken übertüncht und dadurch immer stärker. Entsprechend steigert sich das Vermeidungs- und Betäubungsverhalten. Dadurch wird lt. zahlreicher Studien der Abbau von grauer Gehirnsubstanz beschleunigt, das Gehirn ist im Not-Zustand. Kreativität, Innovationskraft, Empathie, Sozialkompetenz, Produktivität und Effizienz geraten immer mehr ins Hintertreffen. Irgendwann sind Erschöpfung und Überreizung so weit fortgeschritten, dass sogar die Tätigkeiten zur Herausforderung werden, die früher einmal Spaß gemacht hatten. Wenn durch Arbeitsüberlastung und sich ständig ändernde Arbeitsbedingungen auch noch Instabilität, Vertrauensveruste und Unsicherheiten in Teams und Organisationen aufkommen, passiert es: Es kommt zur Arbeitsunfähigkeit, zum Beispiel wegen Anpassungsstörungen.

Hoher Druck und Personalmangel sind nicht alles

Die meisten Mitarbeitenden klagen gerade in Zeiten starker Veränderungen nicht nur über Überlastung, sondern gerade jetzt über ungutes Arbeitsklima. Mehr noch, über die mangelnde Führungsfähigkeit von Vorgesetzten. Meistens steht dahinter: Mitarbeitende fühlen sich nicht gehört, nicht gesehen, ihnen fehlen Orientierung, Einbindung, Transparenz, Verlässlichkeit, Wertschätzung und Empathie. Der emotionale Rückzug beginnt. Das Gallup-Institut meldete in seiner letzten Studie über das Jahr 2021, das nur noch knappe 15% der Mitarbeiterenden in Deutschland eine emotionale Verbindung zu ihrer Arbeit, zu ihrem Arbeitsplatz empfinden. Abgesehen von der Tatsache, dass auch und grade Führungskräfte ebenfalls unter hohem Druck stehen und die Koordination von Arbeitsabläufen kaum noch hinbekommen, liegt das Problem im Ignorieren oder Wegschieben dieser harten, nachgewiesenen und messbaren Fakten. Fakten, die sich ganz klar in den Leistungskennzahlen von Unternehmen niederschlagen, die sich aber auf emotionale Befindlichkeiten beziehen, bleiben gerne und allzuoft unbeachtet.

Ein Obstkorb in der Kantine ist noch keine Unternehmenskultur

Die psychische und somatische Belastung von Mitarbeitenden wird häufig in den Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements abgestellt. Aber: das Angebot von gesundem Essen in der Kantine, von Zuzahlungen für Fitness-Angebote und regelmäßige Stressmanagement-Kurse sind ein Anfang, aber noch keine Unternehmenskultur. Um den Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung strategisch langfristig entgegen zu wirken, um den starken Einflüssen von außen und den tiefgreifenden Veränderungsprozessen nicht nur in organisatorischen Entscheidungen Rechnung tragen, um Mitarbeitende und Führungskräfte nicht nur per betrieblichem Gesundheitsmanagement Hilfe zu geben, bedarf es nachhaltiger Organisations- und Unternehmensführungskonzepte.

Der Schlüssel: Ganzheitliche und nachhaltige Änderungsbegleitung

Mindfulness und Leadership sind zwei gewichtige Gegenpole zu zunehmender Digitalisierung und den Schwierigkeiten in brüchigen, angstauslösenden Wirtschaftslagen. Das Wissen, wie man täglich dafür sorgt, dass Dissoziation verhindert werden kann erhält und steigert die Resilienz von Führungskräften und Mitarbeitenden. Die Leadership-Haltung und die sozialkompetenten, coachenden Fähigkeiten, die man als Mindful Leader in Organisationen und Unternehmen einbringt, wirken äußerst positiv auf die Mitarbeitendenbindung, die Mitarbeitendeneffizienz sowie auf die Gesamt Produktivität. Mindful Leadership sorgt dafür, dass bei allen Entscheidungen, bei allen Visionen, Missionen und Strategien, bei allen Prozessen im täglichen Tun, bei Strukturänderungen und immer in der Begegnung mit Kollegen, Mitarbeitenden, Kunden und Vorgesetzten, in Meetings, Mitarbeitendengesprächen, bei der Delegation und bei der Selbstführung nicht nur dem Zahn der Zeit, sondern auch den zukünftigen, nachhaltigen Ergebnissen aus dem Arbeitszusammenschluss Rechnung getragen wird. 

Wenn Sie erfahren und lernen möchten, wie aus Leadership Mindful Leadership wird, wie Sie den Arbeitsklimawandel herstellen, wie Sie die Produktivität und Effizienz ihrer Organisation erhalten und steigern können und gleichzeitig für Resilienz, Empathie, Sozialkompetenz sorgen und Vertrauens Verlässlichkeit, Orientierung und Motivation nachhaltig fördern können, kontaktieren sie mich gerne oder buchen Sie eines der Seminare zum Thema „Unternehmens-und Mitarbeiterführung in Zeiten starker Veränderung“, „Mindful Leadership“ oder besuchen Sie eine der angebotenen Workations.