Was Führungskräfte und Unternehmen mit Achtsamkeit tun können, um dennoch effektiv und produktiv zu sein.
Erneut erschwerte Bedingungen machen allerorten schwer zu schaffen. Achtsamkeit ist eines der Mittel, das erwiesenermaßen dabei hilft, die Veränderungen und Befürchtungen vor der Zukunft zu überstehen.
Achtsamkeit walten lassen: Wieso ist das hilfreich?
1. Achtsamkeit schenkt Zeit, zu entscheiden
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum“, so formulierte der österreichische Psychologe Victor Emil Frankl. Was er damit meinte, ist, dass wir nur scheinbar gezwungen sind, auf einen Reiz unmittelbar, sozusagen reflexartig zu reagieren. Wir können es trainieren, die Zeit zwischen einer Nachricht und unserer Reaktion darauf, zu verlängern. Oder – mit Frankls Worten – diesen „Raum“ zu vergrößern, in dem wir innehalten und unsere Reaktion auswählen können. Der Raum, in dem wir die Auswahl an möglichen Reaktionen überhaupt erst einmal wahrnehmen. Ob wir von Gefühlen des Ärgers, der Enttäuschung, der Wut, der Befürchtungen oder auch dem Drang nach sofortiger Aktion etc. überspült und gesteuert werden oder ob wir überlegt, gezielt und fokussiert reagieren, hängt ganz davon ab, wie achtsam wir mit diesen Gefühlen umgehen. Und das setzt voraus, dass wir sie zunächst einmal wahr nehmen.
Vor der nächsten Handlung, dem nächsten Satz ist folgendes schon eine simple Übung: das Atmen und dabei Zählen. Bis 5 zählen und dabei einatmen. Beim ruhigen Ausatmen im gleichen Zähltempo bis 10 zu kommen, sendet ein nachweisbares Beruhigungssignal in den Organismus. Es bietet Zeit, sich des eigenen, inneren Zustands gewahr zu werden.
Mit der Zeit, die wir dabei gewinnen, können wir innerlich priorisieren. Ist es mir jetzt grade wichtig, möglichst sofort eine Meinung oder eine Lösung zu präsentieren? Oder ist es mir wichtig, meine nächsten Worte wertschätzend, konstruktiv und motivierend zu formulieren? Damit lässt sich die Umgebung gezielt nicht noch mehr beunruhigen, als es die äußeren Umstände gerade ohnehin tun. Der erste Reflex ist damit überstanden, der Weg für echte Entscheidung ist frei.
2. Achtsamkeit stärkt Körper, Geist und das Wohlbefinden
Geschulte Achtsamkeitspraxis in allen möglichen Prozessabläufen macht ein inneres Ankerwerfen möglich. So kann das Boot auch im stärksten Wellengang nicht halt- und ziellos davon treiben. Stressoren kommen nämlich gar nicht nur von außen. Wir selbst verstärken sie auch gerne selbst. Durch Zukunftsgedanken, durch Worst-Case-Szenarios, durch innere Gegenwehr, die nicht zuletzt auch den Drang fördert, umgehend Gegenwehr-Maßnahmen zu ergreifen. Wer nach außen nicht reagieren kann oder mag, richtet nicht selten den Drang nach Aktionismus nach innen. Mehr Kommunikation, mehr Arbeit, mehr Nachdenken, mehr Suchtmittel machen aber selten auf Dauer „ein Mehr“ an Entspannung. Achtsamkeit in Zeiten starker Veränderung stärkt den Körper, der dadurch nicht nach Kompensation verlangt. Denn dann kann auch der Geist sich konzentriert, aber nicht aktionistisch, der Problemlösung zuwenden.
Noch mehr Überlegung, noch mehr Output, noch mehr Aktionen führen zu Demotivation, Suchtverhalten, Krankheitsausfall und im schlimmsten Fall zur Kündigung. Nachgewiesenermaßen bringt ein regelmäßiges Innehalten wesentlich mehr Effektivität und Produktivität hervor, als ein langanhaltendes Reizen der Reserven. Geschulte Unternehmen bieten Führungskräften und Mitarbeitern eine breite Auswahl an Übungen, Ritualen, Räumen. An Hilfsmitteln, Handlungsweisen und Unterstützung, um Halt, Vertrauen, Lebensfreude, Motivation, Innovationskraft etc. in der Belegschaft zu erhalten.
Morgens und Abends für einige Minuten innehalten. Sich ganz still in sich kehren und höchstens den eigenen Körpersignalen zulauschen, ist ungemein entspannend. Darüber hinaus bietet es unzählige gesundheitsfördernde, stressreduzierende Auswirkungen. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass eine regelmäßige, innere Einkehr, zum Beispiel dem Abbau der grauen Gehirnsubstanz deutlich messbar entgegen wirkt und unser körpereigenes Alarmsignal neu kalibriert. Es kommt auf die Regelmäßigkeit an, nicht auf die Länge des In-sich-Gehens. Dann stellt sich auch nach und nach mehr Intensität ein.
Unternehmen können hier gute Unterstützung leisten und Achtsamkeit in der täglichen Pflege ihrer Unternehmenskultur verankern. Zum Beispiel, indem sie Schulungen und Trainings für Achtsamkeit anbieten und Räume schaffen, in denen Achtsamkeit täglich praktiziert werden kann. Zum Beispiel vor und nach komplexen Besprechungen im Plenum oder durch Erinnerungen an kleine Elemente von Achtsamkeit im Arbeitsalltag. Auch gezielte Schulungen von Führungs- und Schlüsselpositionen können hier große Multiplikationswirkung erzeugen.
3. Achtsamkeit fördert den kreativen Innovationsgeist
Den berühmten Schritt zurück zu machen, um das ganze Bild zu betrachten, gelingt uns nur in der Ruhe, selten im Aktionismus. Dort, wo Bedingungen eine Anpassung fordern, ist Innovation nicht weit. Sie aber wird übersehen, wenn der Fokus auf Abwehr und Ertragen liegt. Unternehmen können sehr gezielt, die Kreativität im Unternehmen erhöhen und damit die Innovationskraft steigern, wenn Achtsamkeit als Wert anerkannt, geschult und gelebt wird.
Statt „Krisensitzungen“ und „Task Forces“ abzuhalten und damit bereits in der Kommunikation weiteren Druck zu erzeugen, fördert Achtsamkeitstraining einen gesteigerten Output von kreativen Ansätzen, Zukunftsplänen und Out-of-the-box-Denken. In Unternehmen, in denen nicht nur im Rahmen des Gesundheitsmanagements gute Ernährung, gesunde Pausenangebote und Sport angeboten wird, sondern in denen auch wertschätzende Kommunikation, eine gesundes Wertesystem und ein wirkliches MitMachen, im Sinne von Miteinander Machen, Mitarbeiten einbinden in die Prozesse und deren Änderungen gepflegt wird, haben die Weichen richtig gestellt.
Buchen Sie jetzt ein Training für Mindfulness bei Cornelia Morhardt Mindful Change Coaching für Ihr Unternehmen. Zur Erhöhung von Präsenz, Effektivität und Motivation! Kontaktieren Sie mir gerne für ein kostenloses Informationsgespräch.